Diese Website präsentiert Überblicksartikel (PDF-Dokumente) zur griechischen Antike. Thema sind dabei vorrangig deren Beiträge zu einer Kultur des klugen Verstandesgebrauchs. Im Zentrum stehen also die wissenschaftlichen und philosophischen Leistungen der griechischen Antike. Die hierzu eingestellten Texte haben einen Umfang von 30 bis 86 Seiten. Das verwendete Format (PDF, DIN A4) eignet sich auch zur Erstellung eines gut lesbaren Ausdrucks. So kann man die Texte auch in Form einer klassischen Papier-Lektüre konsumieren. Den Zugriff auf die in die Texte eingebetteten Hyperlinks hat man aber natürlich nur bei einer Bildschirm-Lektüre.
Die Artikel Griechische Geschichte bis 336 v.Chr und Antikes Griechenland: Die Erfindung eines neuen Typs von Verstandeskultur dienen als Einleitungstexte. Sie verschaffen einen ersten allgemeinen Überblick und beinhalten jenes Hintergrundwissen, das bei den sonstigen Texten stillschweigend vorausgesetzt wird.
Wer nicht bereits einiges an Vorwissen zum Thema griechische Antike mitbringt, der sollte am besten zunächst diese beiden Texte konsultieren, bevor er sich anderen Papieren auf dieser Website zuwendet:
30 Seiten, ca. 1.2 MB |
40 Seiten, ca. 0.9 MB |
Ziel dieser Website ist es, einen Einblick in die enorme geistige Produktivität der griechischen Antike zu ermöglichen. Die diesbezüglichen unten aufgeführten Papiere wurden durchgängig als Einführungstexte zu ihrem jeweiligen Thema konzipiert und können (Grundkenntnisse im Umfang der beiden obigen Einleitungstexte vorausgesetzt) auch ganz unabhängig voneinander gelesen werden. Trotzdem verweisen die diversen Papiere gern und ausgiebig aufeinander.
Der Schwerpunkt der hier eingestellten Papiere liegt auf den Beiträgen des antiken Griechenlands zu beweisender Mathematik, erklärenden Wissenschaften und westlicher Philosophie. Es sind vorrangig die Leistungen auf diesen Themenfeldern, die für die besondere geistesgeschichtliche Bedeutung der griechischen Antike verantwortlich sind. Wenn man die europäische Epoche von 1350 – 1600 mit einigem Recht Renaissance („Wiedergeburt“) nennt, dann war die griechische Antike die Epoche der Naissance („Geburt“).
Die beweisende Mathematik, die formale Logik (Syllogismus), die wissenschaftliche Astronomie und Kosmologie, die sich von religiösen Traditionen emanzipierende säkulare Medizin, die wissenschaftliche Geschichtsschreibung, die wissenschaftliche Philologie und die westliche Philosophie – alles nimmt seinen Anfang in der griechischen Antike. Viele der wissenschaftlichen Leistungen der griechischen Antike blieben dabei mehr als 1000 Jahre unübertroffen. Darüber hinaus liegen aber auch die Wurzeln des westlichen Individualismus und der westlichen Demokratie in der griechischen Antike. Die Prägung der westlichen Kulturgeschichte durch die griechische Antike ist ebenso tiefgreifend wie vielfältig:
Zur thematisch gegliederten Liste empfohlener Literatur:
Wir haben allen Grund, das antike Griechenland nicht nur für seine facettenreiche Mythologie, seine Dichtkunst, seine Dramen und Komödien, seine Keramik, seine bildenden Künste, seine Architektur und Harmonielehre zu preisen. Die griechische Antike war vor allem das Zeitalter der 1. Aufklärung. Von zentraler Bedeutung für diese 1. Aufklärung war die Entdeckung der beweisenden Mathematik. Dass Menschen kraft ihres Verstandes beweisen können und dabei auch das zunächst gänzlich Überraschende jenseits jedes vernünftigen Zweifels begründen können, ist eine nachhaltige Ermutigung für alle, die sich an einer verstandesgeleiteten Orientierung in dieser Welt versuchen wollen. Überlieferte Religion wie Tradition verlieren vor dem Hintergrund der Erfahrung der beweisenden Mathematik und des dadurch geförderten neuen Vertrauens in die eigenen Verstandeskräfte rapide an Autorität.
Die Griechen verfügten über kein starkes Berufspriestertum, das sich den Bewegungen der erwachenden Verstandeskultur wirksam entgegenstemmen konnte. Trotz gelegentlicher Prozesse wegen Asebie (Religionsfrevel, Leugnung der Götter): Im wesentlichen konnten sich die heute unter den Bezeichnungen Vorsokratik und Sophistik bekannten ersten Erprobungen eines neuen Typs von Verstandeskultur ohne allzu viele Probleme entfalten. So etwas wie das Todesurteil gegen Sokrates wegen Asebie ist auch für die späteren Phasen der griechischen Antike zum Glück eher Ausnahme.
Natürlich hat die griechische Antike ihre Leistungen nicht im luftleeren Raum erbracht. Die griechische Antike absorbiert vielmehr die Kenntnisse und Fertigkeiten anderer Kulturen in ungeheurem Ausmaß. Phönizien, Ägypten, Babylonien: Alles Kulturen, die zu Beginn der griechischen Antike als Quelle wichtiger kultureller Errungenschaften und Kenntnisse von den Hellenen genutzt werden. Was die griechische Antike jedoch daraus macht, übertrifft nach kurzer Zeit die Leistungen der phönizischen, ägyptischen und babylonischen Kultur deutlich. So haben die Griechen vieles an geometrischem Wissen zunächst einmal von Babyloniern und Ägyptern übernehmen müssen. Aber den Beweis, das zentrale Element der Mathematik, haben die Griechen eingeführt.
Die griechische Antike verarbeitet die Kulturimporte zu einer Verstandeskultur und legt somit den Grundstein für alle späteren Epochen der Aufklärung und Renaissance. Sowohl die europäische Renaissance wie die islamische Blütezeit wären ohne die griechische Antike undenkbar.
Das Anspruchsniveau der hier eingestellten Texte zielt auf gehobene Allgemeinbildung. Wenn Schüler und Studenten bei ihren Referaten wie Fach- und Hausarbeiten von diesen Texten profitieren können, dann ist das in Ordnung. Aber das ist nicht der beabsichtigte Haupteffekt. Die dieser Website liebsten Besucher benutzen diese Website nicht, um sich möglichst effizient einer lästigen Pflicht zu entledigen, sondern halten Bildung (und vor allem Allgemeinbildung) für einen Selbstzweck. Und sie sind in ihrem Interesse an Bildung nicht auf die traditionellen Themen des Feuilletons beschränkt, sondern bemühen sich auch in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften um eine breit angelegte Allgemeinbildung.
Leider weisen etliche der Standardwerke zur geistesgeschichtlichen Bedeutung der griechischen Antike gerade bei 'Mathematik und Naturwissenschaften' erhebliche Schwächen auf oder ignorieren diese Felder sogar gänzlich. Viele der einschlägigen Autoren scheinen ein Konzept von rein "philosophisch-schöngeistiger" Allgemeinbildung zu vertreten. Jedenfalls scheint ihnen eine entsprechende Setzung von Schwerpunkten ganz selbstverständlich zu sein. Aber Logik, Mathematik und mathematisierte Wissenschaften sind nicht nur in modernen Hochtechnologie-Zivilisationen von Bedeutung, sondern bilden das Zentrum jeder ernst zunehmenden Wissenskultur. Auch die Bedeutung der griechischen Antike beruht wesentlich auf ihren herausragenden Beiträgen zu genau diesen Gebieten. Dass man daneben bei der griechischen Antike auch noch dorische von ionischen Säulen unterscheiden kann, ist - im Vergleich dazu - ein eher randständiges und winziges Detail der Kulturgeschichte, eine Petitesse.
Die auffallendste Besonderheit dieser Darstellung der Leistungen der griechischen Antike ist, dass der Erfindung der beweisenden Mathematik eine deutlich größere Aufmerksamkeit als üblich zuteil wird. Beim Punkt Lobeshymnen auf Parmenides halte ich mich hingegen zurück. Platon schätze ich als sehr bedeutend ein, eine Einstufung als "göttlich" (so etwas liest man tatsächlich ab und zu) liegt mir jedoch fern. Dafür bin ich von den Leistungen der griechischen Astronomie umso tiefer beeindruckt. Als imponierendste intellektuelle Großtat des Aristoteles gilt hier nicht sein (als Teil der "Kategorienlehre" und "Metaphysik" vorgetragenes) philosophisches Konzept der Substanz, sondern die Begründung der formalen Logik. Und wenn es um die Frage geht, wer der genialste Denker der griechischen Antike war, dann lautet die hier gegebene Antwort ganz selbstverständlich Archimedes! Wer da mit der Antwort "Platon" oder gar "Parmenides" gerechnet hat, der wird an dieser Website kaum Freude haben.
Diese Website als Amateur-Website zu bezeichnen, ist durchaus angemessen. Es ist die Website eines Liebhabers der griechischen Antike, der hier (mit einigem Vergnügen) an einer Übersicht zur geistesgeschichtlichen Bedeutung der griechischen Antike arbeitet. Dabei nehme ich mir die Freiheit die Dinge hie und da auch schon mal etwas anders zu beurteilen als der eine oder andere Vertreter der klassischen Philologie. Einigen der im deutschsprachigen Raum verbreiteten Thesen zur griechischen Antike vermag ich mich nämlich einfach nicht anzuschließen. Manchmal habe ich den Verdacht, dass einige der mit dem Gestus professoraler Autorität verbreiteten Behauptungen zur griechischen Grundlegung von beweisender Mathematik, Logik, Astronomie und Naturphilosophie schlichtweg auf einem Mangel an inhaltlichem Zugang zum thematisch jeweils einschlägigen Fachgebiet beruhen.
Sofern man in den auf Allgemeinbildung zielenden Schriften zur geistesgeschichtlichen Bedeutung der griechischen Antike überhaupt auf die wissenschaftlich anspruchsvollsten Leistungen der griechischen Antike zu sprechen kommt, offenbaren leider viele der Autoren eine mangelnde Fähigkeit zur Erfassung mathematischer Zusammenhänge. Wer jedoch ernsthaft die intellektuelle Dynamik der griechischen Antike erfassen will, kommt nicht umhin, auch bei der Auseinandersetzung mit der antiken Mathematik, Logik und Astronomie die gebotene Seriosität walten zu lassen. Wer darauf (wegen mangelnder Neigung oder fehlendem Talent) verzichtet oder wem sich die diesbezüglichen Quellen nicht erschließen, der wird zwangsläufig nur ein Zerrbild der antiken Geistesgeschichte zeichnen können. Wenn also z.B. jemand die Mathematik des Almagest zu schwierig findet, dann sollte ein solcher jemand nicht unbedingt über das geozentrische Weltbild der Antike herumschwadronieren. Und er sollte schon gar nicht versuchen, anderen die besondere Dynamik der antiken Wissens- und Bildungskultur zu erklären. Das ist zumindest der Standpunkt der dieser Website zu Grunde liegt. Aber ich gebe zu, das ist nur die Außenseiter-Position eines Amateurs.
Diese Außenseiter-Position beinhaltet auch: Nur wenn man sich einen Zugang zu den Leistungen der griechischen Antike im Bereich beweisende Mathematik, mathematisierte Wissenschaften und Logik verschafft, kann man verstehen wie sehr die Besonderheiten der westlichen Kultur mit der Erfindung der beweisenden Mathematik durch die Griechen zusammenhängen. Leider ignorieren Philologen, Historiker und Kulturwissenschaftler diese Zusammenhänge nur allzu häufig. Als Folge solcher Ingnoranz gerät dann das vermutlich wichtigste und so spezifische Prägemuster der westlichen Hochkultur überhaupt nicht ins Blickfeld. Dabei liefert die Entwicklung der griechischen Hochkultur von Thales und Pythagoras über Euklid zu Archimedes das Fundament für die intellektuelle Fruchtbarkeit von Renaissance und Neuzeit. Galilei, Descartes, Newton: Sie alle kannten ihre Alten und haben diese eifrig studiert. Und sie haben sich offen dazu bekannt, dass ihre eigenen Leistungen in Anknüpfung an und in kritischer Auseinandersetzung mit diesen Alten entstanden sind. Vielleicht hilft diese Webseite wenigstens einigen Freunden der Mathematik einen besseren Einblick in die enorme kulturgeschichtliche Bedeutung der Erfindung der beweisenden Mathematik zu gewinnen. Wie man Porzellan macht, das musste der Westen von den Chinesen lernen, wie man axiomatische Wissenschaft betreibt, das mussten die Chinesen hingegen vom Westen lernen. (Das steht nicht im Widerspruch zur Tatsache, dass ein ständig höher werdender Prozentsatz der Spitzenleistungen in Mathematik und mathematisierter Wissenschaft von Autoren mit ostasiatischer Herkunft stammt.)
Die von mir erstellten und auf dieser Website eingestellten PDF-Dokumente zur griechischen Antike stehen unter einer sehr liberalen Creative Commons Lizenz. Jedermann darf diese Dokumente auf seine eigene Website kopieren, als CD brennen, als Ausdruck verbreiten oder sonstwie vervielfältigen. Wenn man willige Käufer findet, dann darf man sogar Geld dafür nehmen. Zusätzlich darf jedermann diese Texte gemäß eigenen Wünschen, Vorstellungen und Bedürfnissen bearbeiten und mit eigenen Texten und/oder Bildern verbinden. Das können kleinere Bearbeitungen sein, die den Text an einen speziellen Zweck anpassen (und/oder kleinere Verbesserungen vornehmen), das können aber auch grundlegende Neubearbeitungen oder weitgehend neue Texte sein, die jedoch erhebliche Teile der hier eingestellten Dokumente wortwörtlich oder leicht bearbeitet übernehmen.
In den Fällen solch „abgeleiteter“ Werke muss das neu erstellte Werk ebenfalls unter eine entsprechend liberale Lizenz, am einfachsten unter die gleiche Creative Commons Lizenz, gestellt werden, und es sollte einen Hinweis auf die genutzten Werke und deren Autor gegeben werden (Namensnennung). Zwei Beispiele dafür wie so etwas aussehen kann:
Eine mögliche Variante zur Gestaltung von Titelblatt und Vorwort im Fall von kleineren Abänderungen wird - am Beispiel des Euklid Textes - hier aufgezeigt.
Ein Beispiel für die Gestaltung der „Namensnennung“ bei einem weitgehend neuen Text liefert dieses Titelblatt.
Natürlich sind auch andere Lösungen möglich. Das sind nur zwei Beispiele.
Norbert Froese Impressum / Datenschutz
ps: Das unter "Stand" ausgewiesene Datum der letzten Änderung der PDFs wechselt gelegentlich. Dies zeigt aber für gewöhnlich keine tiefgreifende Überarbeitung des Textes an. Für gewöhnlich wurde nur eine zusätzliche Fußnote eingefügt, ein kleinerer sachlicher Fehler beseitigt, ein weiterer Link eingefügt, ein Broken-Link entfernt (bzw. wieder funktionstüchtig gemacht) oder eine missverständliche gegen eine treffendere Formulierung ausgetauscht.